Bild: Lars Schwerdtfeger, SWP

Der weite Blick von Sportopia auf Ulm

Die TSG Söflingen ist kurz vor der Fertigstellung von Sportopia. Wann in dem Multifunktionsbau gesportelt werden darf, ist wegen Corona ungewiss. Ein Rundgang mit Jochen Schmitt und Walter Feucht.

Hellgraue Schuhabdrücke auf dunklem Hallenboden. Die Spuren ziehen sich durch den großen Raum im untersten Geschoss. 300 Quadratmeter Fläche, ein Podest: Jede Menge Platz für Sportler und Trainer, Kurse und Programm. Eingegrenzt von einem großen Lichthof, der als Outdoor-Yoga-Bereich genutzt werden kann, und einer riesigen Fensterfront. Der Bau von Sportopia liegt in den letzten Zügen. Der Fortschritt an der Multifunktionshalle der TSG Söflingen war in den vergangenen Wochen und Monaten von außen stetig zu beobachten. Im Inneren des Neubaus an der Harthauser Straße bewegen sich Geschäftsführer Jochen Schmitt und Vorsitzender Walter Feucht zwischen Baustelle und nahezu bezugsfertigen Umkleiden, Sporthalle und Kursräumen. Baustaub an den Sohlen inklusive.

Nach eineinhalb Jahren Bauzeit ist der dreigeschossige Kubus so gut wie fertig. Hier und da fehlen noch Kleinigkeiten wie der Anschluss der Lichttechnik und des Soundsystems, das über Tablets gesteuert werden kann. „Die Infrarotkabinen hängen noch in Südtirol fest“, sagt Feucht. Dem ursprünglich anvisierten Termin für die Fertigstellung im September ist man aber Monate voraus. Und zur Zufriedenheit der Verantwortlichen lief es nicht nur zeitlich rund. „Wir sind nicht einen Cent über dem geblieben, was geplant war“, sagt Feucht. 7,6 Millionen Euro hat die Multifunktionshalle gekostet.

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Sporthalle in 15 Metern Höhe

Anthrazit, helles Grau und ein giftiges Grün: Das sind die Farben, die Sportopia bestimmen. Vom untersten Geschoss, mit der großen Kurshalle, einem Eingangsbereich mit Anamnese-Zimmer und Räumen für die Gebäudetechnik, führen Treppe und Aufzug nach oben. Auf Stockwerk eins – die drei Ebenen sind baugleich angeordnet – wird’s Trainingsgeräte und einen Gymnastikbereich geben. „Die Gesundheitsbranche wächst enorm“, sagt Schmitt. Mittlerweile bietet die TSG 105 Kurse alleine in dieser Sparte an. Auch im Sportopia soll der Reha-Sport eine große Rolle spielen. Ein Kaffeezimmer und ein Balkon mit weitem Blick auf Ulm und das Münster sollen beispielsweise Eltern einen Ort für Wartezeiten bieten. „Die Familie kommt hier her und jeder findet seinen Platz“, sagt Schmitt und erklärt den Gedanken abseits des Sportlichen.

Die Ebenen eint jeweils ein langer Gang mit Umkleideräumen, die versehen sind mit kleinen und größeren Besonderheiten. In einer Dusche ziert ein Mosaik die Wand, in allen kommt das Wasser von oben – Regenduschen. Schlicht und zweckmäßig, aber modern und hochwertig. Darauf setzen die Verantwortlichen von Sportopia, das von der Architekturwerkstatt in Langenau entworfen wurde. Überall ist Glasfaser-Netz verlegt, ein Blockheizkraftwerk, das zweite der TSG Söflingen, erzeugt Wärme und Strom. Quasi autark und nachhaltig, auch darauf lag ein Fokus.

„Das ist eines unserer Prunkstücke“, sagt Feucht, als er auf Stockwerk zwei die Sporthalle betritt. Volleyball, Handball, Basketball – das ist künftig alles in etwa 15 Metern Höhe möglich. Wie in allen drei Hallen gibt’s eine riesige Fensterfront mit Blick auf den gegenüberliegenden Eselsberg. Zudem einen Schwungboden, der Stürze abdämpft. Die Basketball-Körbe hängen bereits. „Wir haben uns bemüht, etwas anständiges zu machen“, sagt Feucht.

Vor mehr als zehn Jahren habe man die Planungen für das Projekt angestoßen und von Seiten der Stadt die Chance bekommen. Das betont der Vorsitzende, der nun gemeinsam mit Geschäftsführer Jochen Schmitt in der verwirklichten Vision steht: „Und wer nicht wagt, kann nicht auf die Schnauze fallen“.

Trotz aller Gelassenheit und Freude rund um Sportopia gibt es einen Wermutstropfen. Denn wann die Sportlerinnen und Sportler tatsächlich in die Hallen einziehen dürfen, ist aufgrund der Corona-Pandemie und den gegebenen Maßnahmen ungewiss. Gehe der Sportalltag spätestens im September wieder seinen gewohnten Gang, sagt Schmitt, käme man in Söflingen damit klar. „2021 wird das härtere Jahr für die Vereine.“ Während der landesweite Mitgliederrückgang etwa bei zehn Prozent liege, sind’s bei der TSG drei Prozent weniger als im Vorjahr. Seine Mitglieder hält der Breitensportverein derzeit mit Online-Trainings auf Trab. „Es ist hart, aber es gibt uns auch eine Chance“, sagt Schmitt.

Angebote überdenken, sich anders aufzustellen, flexibel werden und sein. Dafür steht auch Sportopia. „Die Zeiten, wo man große Hallen gebraucht hat, sind vorbei“, sagt Feucht: „Die Zukunft ist Flexibilität.“ Und genau das bietet der Neubau an der Harthauser Straße.


Ein halbes Jahr Stillstand

Geschlossen: Seit November 2020 liegt der Sportbetrieb bei der TSG Söflingen still. Abteilungssport, Kindersportschule, Tanzakadamie und Fitnessstudio sind aufgrund der Corona-Maßnahmen geschlossen. Wie die TSG kürzlich mitteilte, wird das vorerst mindestens bis einschließlich 16. Mai 2021 so sein – Verlängerung nicht ausgeschlossen. Reha- und Gesundheitsport ist seit Kurzem wieder erlaubt, was für regen Zuspruch sorgte.


22.04.2021 Südwestpresse, REGIONALSPORT, Nadine Vogt

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